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Behandlungskonzept

Ihr Therapiebegleiter

Spezielle Behandlungskonzepte

Im Folgenden stellen wir Ihnen spezielle Behandlungskonzepte vor, welche in unserer Klinik angewendet werden:

Familienaufstellungen

In den letzten 10 Jahren zeigte sich ein populärer Modetrend in der Psychoszene: als Geheimtipp quasi wird Menschen mit psychischen oder körperlichen Problemen häufig der Rat gegeben: „Mach doch mal eine Familienaufstellung!“ Auf Wochenendseminaren, in Form einer Massenveranstaltung von nicht selten 100 - 500 Teilnehmern, werden solche Aufstellungen dann inszeniert. Eng verknüpft mit den Familienaufstellungen und gar als Begründer einer neuen Psychotherapieform (der sog. systemisch-phänomenologischen Therapie nach Bert Hellinger) wird der Name Hellinger gehandelt. Kaum eine andere Therapiemethode hat in den letzten 10 Jahren für soviel Aufsehen gesorgt und eine so extreme Polarisierung zwischen enthusiastischen Befürwortern und vehementen Gegnern entfacht, was gleichzeitig den Bekanntheitsgrad Hellingers enorm gesteigert hat.

Beim Familienstellen handelt es sich um ein Verfahren, bei dem der Patient intuitiv sein „inneres Bild“ der eigenen Familie mit anderen Gruppenteilnehmern aufstellt. Er wählt hierfür Stellvertreter, die Mitglieder seiner Herkunftsfamilie oder seiner derzeitigen Gegenwartsfamilie darstellen, ebenso auch einen Stellvertreter für sich selbst, und ordnet sie im Raum, so wie es seinem inneren Bilderleben entspricht. Dabei achtet er darauf, wer steht zu wem wie nahe (oder wie entfernt) bzw. wer schaut wen an oder wendet sich von wem ab.

Der Vorteil dieser Methode ist, dass durch diese darstellende Methode subjektiv vom Patienten erlebte Beziehungsmuster für ihn und andere Gruppenmitglieder sichtbar werden und er selbst somit eine Außenperspektive auf sein Erleben bekommt. Dies kann eigene „Betriebsblindheit“ überwinden helfen und bisherige blinde Flecken im Erleben von Beziehungsmustern offensichtlich machen. Immer wieder wird das Familienstellen wie etwas Magisches erlebt: das zunächst statische Bild, das man dort aufgestellt hat, kommt mit Hilfe des Gruppenleiters in Bewegung und unbewusste Strukturen, die die Familie und ihre Mitglieder bestimmen, werden sichtbar. Erstaunlich ist, dass Stellvertreter im Familienbild häufig tatsächlich intensive Gefühle und oft auch Symptome, Neigungen und Vorlieben, wie auch Schmerzen entwickeln wie die Person, für die sie stellvertretend stehen. Diese Phänomene sind bisher ungeklärt. Ein möglicher Erklärungsversuch geht dahin, dass unser menschliches Gehirn emotionale Bindungen in Form ähnlicher Bildmuster, die Nähe und Distanz oder Zu- bzw. Abwendung ausdrücken, abgespeichert werden und sich so auch fremden Personen, wenn sie sich auf den Platz in so einem Beziehungssystem stellen, recht gut einfühlen können, wie es einem Mensch auf dieser Position in dieser Gruppe von Mitmenschen geht.

Das grundlegend Andere einer solchen Aufstellung ist, dass die Personen selbst Rückmeldung geben können, wie sie sich auf dieser Position fühlen, wo sie hin wollen, wo sie weg wollen. Alles was in Familien häufig mit großem Energieaufwand verschwiegen wird (und doch bekannt ist), wird jetzt gesagt. Hier wird offensichtlich wer wie zu wem steht. Weiter wird ersichtlich, wo sind die Beziehungsebenen verworren? Wo nimmt ein Kind eine Eltern oder Partnerposition ein? Wo wird der Tod eines Kindes verschwiegen und vergessen? Familienaufstellungen sind besonders geeignet, um generationsübergreifende Konflikte, mangelnde Grenzziehungen zwischen Generationen oder Ausgrenzungen von tabuisierter „Sündenböcken“ vorkommen. In den Aufstellungen werden alle zum Familiensystem gehörenden Personen einbezogen, auch Verstorbene und Vermisste. Besonderes Augenmerk wird gerade auch auf ausgegrenzte Familienangehörige gerichtet. Auf Achtung unter den Familienmitgliedern wird großes Interesse gelegt.

Die Ziele des Familienaufstellens sind lt. Bert Hellinger „die Ordnungen der Liebe“ wieder herzustellen. Nach Hellinger gibt es im Leben eine vorgegebene Ordnung. Teil dieser Ordnung ist es beispielsweise, dass der Erstgeborene seinen Platz vor dem Zweitgeborenen hat. Jede Störung dieser Ordnung soll lt. Hellinger krank machen. Weiter will Bert Hellinger beobachtet haben, dass Kinder unter allen Umständen ihre Eltern lieben wollen. Seiner Ansicht nachbirgt jede Unterbrechung dieses „Flusses der Liebe“, einen krankhaften Faktor der schnell umschlagen kann in Schmerz, Verzweiflung, Krankheit oder krankmachende Konstellationen. Derartige krankmachende Konstellationen sollen nun über das Familienstellen erkennbar sein, wobei Hellinger selbst eingreift und die Familie umstellt, bis er das sog. „Lösungsbild“ gefunden hat, in dem sich alle Mitglieder wohl fühlen. Von diesem „Lösungsbild“ sollen heilsame Impulse ausgehen, wenn der Patient dieses Bild in sich nachwirken lässt und die nächsten Monate mit sich herumträgt.

Hellinger hat leider dazu beigetragen, die Wirkungsweise von Familienaufstellungen zu mystifizieren, in dem er seinen Aufstellungen die Aura des Geheimnisvollen und Unergründlichen verleiht, an dem nicht gerüttelt werden dürfe. Aussprüche von Hellinger klingen meist wie nicht hinterfragbare Letztheiten. In Großgruppen interveniert Hellinger oft in wenigen Minuten in das Familiensystem von Patienten, von denen er vorher keinerlei Kenntnisse hat oder Hinweise erfragt. Für ihn soll sich alles durch das aufgestellte Bild zeigen. Wichtiger Teil der Arbeit nach Bert Hellinger ist, dass er jedem Patienten sog. „Lösungssätze“ vorgibt, die er, an die Stellvertreter seiner Familie gerichtet, nachsprechen soll. Dies wird in Form einer Forderung gestellt, was zu kritisieren ist. Hintergrund hierfür ist, dass es als wichtigster Punkt der ganzen Aufstellungsarbeit darum geht, die Wertschätzung der einzelnen Familienmitglieder in ihrer jeweiligen Funktion in den Augen des Patienten herzustellen. M.E. dürfen Lösungssätze lediglich in Form eines Angebots des Therapeuten vorgeschlagen werden. Weiter ist es entscheidend, dass bei der Entwicklung eines Bildes, in dem sich alle Beteiligten wohl fühlen und für sich einen guten Platz gefunden haben, die Stellvertreter ständig bei einer Umstellung gefragt werden. Die Suche nach einem besseren Bild geht also über Versuch und Irrtum und bedarf ständiger Rückkopplung mit den aufgestellten Personen und darf ebenfalls keineswegs autoritär von einem Therapeuten, der „weiß, was die richtige Ordnung ist“ vorgegeben werden. Dies würde einer guruhaften Besserwisserei und einer Entmündigung des Patienten gleich kommen.

Wer ist eigentlich Bert Hellinger? Bert Hellinger wurde 1925 geboren und war als katholischer Ordenspriester u.a. mehrere Jahre in Südafrika tätig. Er verließ Anfang der 70er Jahre den Orden und „wandte sich der Psychotherapie zu“. Über die Gruppendynamik, die Primärtherapie (Urschreitherapie), die Transaktionsanalyse und verschiedene hypnotherapeutische Verfahren, kam er zu der ihm eigenen System- und Familientherapie. Einer an psychotherapeutisch orientierten Verfahren interessierten breiteren Öffentlichkeit, wurde er Anfang der 90er Jahre, durch das Buch von Gunthard Weber (Zweierlei Glück), bekannt. Zu kritisieren ist weiterhin, wenn Familienaufstellungen ohne begleitende Therapeuten und vorherige Kenntnisse des Patienten im Rahmen einer Massenveranstaltung und ohne Nachbegleitung der Aufstellenden durchgeführt wird. Dies ist nicht verantwortungsvoll, da der Patient anschließend nach einer sehr intensiven und Gefühle aufwirbelnden Arbeit allein gelassen wird. Anerkannte und namhafte Vertreter der systemischen Psychotherapie, also der Familientherapie in Deutschland stellten fest, dass Hellingers Methoden ohne wissenschaftliche Basis ist und mit der systemischen Therapieform nichts gemeinsam haben. Eine weitere Gefahr besteht in einem allumfassenden Heilsanspruch, wobei Störungen, wie psychosomatische Erkrankungen, Psychosen, Haarprobleme und sogar Krebserkrankungen auf eine oder zwei Ursachen zurückgeführt werden, die meist mit der mangelnden Achtung oder Verstrickung eines ausgegrenzten Familienmitglieds in der Herkunftsfamilie zu tun haben sollen. Dies führt zu einer unverträglichen Vereinfachung des komplexen multifaktoriellen Entstehens von psychischen und körperlichen Erkrankungen.

Warum sind Familienaufstellungen nach Hellinger so beliebt? Trotz der ansteigenden Zahl der Single-Haushalte, in Großstädten wie München liegt ihr Anteil bereits bei 53 %), nimmt das Interesse an der Familientherapie ständig zu. Familienaufstellungen haben Hochkonjunktur. Der Verlust von Bindungen in den modernen Industriegesellschaften, die hohe Mobilität und auseinanderbrechende Großfamilien mit zunehmender Anonymisierung, führt ebenso wie die Ent-Emotionalisierung unserer immens rational betonten Gesellschaft immer wieder zu einem großen Wunsch vieler Menschen nach intensiver emotionaler Beziehungserfahrung. Ein Grundverständnis der Familientherapie setzt sich in der Bevölkerung immer mehr durch, nämlich, dass psychische Belastungen und Krankheiten nicht isoliert als ein Problem des Individuums, sondern nur im Kontext mit dem sozialen Umfeld, vorrangig der Familie, verstanden werden können. In unserer Gesellschaft, die großen Wert auf Selbsterfahrung und Selbstverwirklichung legt, wird der Wunsch immer größer, sich selbst besser zu verstehen. Durch Familienaufstellungen werden nun eben Beziehungserfahrungen sichtbar, hörbar und emotional spürbar, die bis zu diesem Zeitpunkt teilweise unbewusst in jedem von uns ruhten. Familienmythen und Familienregeln werden begreiflich und damit auch handhabbar.

Die Verunsicherungen, die mit der Auflösung traditioneller Lebensweisen und Lebenswege in den westlichen Gesellschaften und der damit verbundenen Aufgabe fester Gewissheiten einhergehen, lösen Gegenreaktionen aus: eine neue Suche nach Orientierung, die von Personen wie Hellinger angeboten wird. Wo die Autorität der Theorien schwindet, kann die Autorität von Personen erneut Sicherheit für das eigene Handeln liefern. Beobachter erschreckt meist die enorme Glaubensbereitschaft der Gefolgschaft Hellingers, die einer einzelnen Person eine derartige Autorität zubilligt. Dies mag eine extreme Gegenbewegung als Antwort auf die 68er Jahre Bewegung sein und einen gleichzeitigen Wunsch nach Sicherheit und Orientierung und insbesondere auch den Wunsch nach Geborgenheit bei einem „guten Vater“ signalisieren, wobei insbesondere abhängig strukturierte Frauen besonders anfällig erscheinen. Neuere psychotherapeutische Verfahren, wie eben die systemische Familientherapie, sind gerade eigentlich angetreten um zu einer Demokratisierung der Psychotherapie beizutragen. Der Patient wird immer mehr als mündiger Partner des Therapeuten gesehen, wo nur Anstöße gegeben werden, damit er seine für ihn individuell gültigen eigenen Lösungen finden kann. Offensichtlich verunsichert dies auch viele Patienten und die Suche nach einem "wissenden Führer“ bewirkt eine enthusiastische Aufnahme dieser Art von Familienaufstellungen. Zu Recht muss von der Gefahr ausgegangen werden, dass einige Menschen die Ursache für ihre Probleme zunehmend in der Vergangenheit verwurzelt sehen, dies missverstehen, als zunehmende Betonierung der Unveränderlichkeit und der unmöglichen Einflussnahme auf eigene aktuelle Schwierigkeiten. Fatal wäre es, wenn Störungen der eigenen Kommunikation mit mangelhaftem Eintreten für eigene Wünsche und Bedürfnisse ausgeblendet werden würden. Allzu leicht kann der Patient dabei aus den Augen verlieren, dass nicht die vergangenen Erlebnisse, sondern die gegenwärtigen Lebensumstände krank machen, für die es sich lohnen würde, aktiv auf Veränderungen einzuwirken.

Arbeit mit Familienbildern ist allerdings keine Erfindung von Bert Hellinger, sondern ist bereits seit über 20 Jahren fester Bestandteil der Familientherapie. Durch die amerikanische Familientherapeutin Virginia Satir, die die Familienskulpturarbeit in vielfältiger Weise weiter entwickelte, verbreitete sich diese Methode schnell in vielen Familientherapieschulen Deutschlands. Satir hat erkannt, dass erst, wenn ihre Patienten ihr Verhalten mit allen Sinnen und im Zusammenspiel mit ihren Familienangehörigen begriffen haben, aus dem Wissen ein tiefes Verstehen wird. Dann erst wird es möglich, etwas Neues im Leben auszuprobieren: in der Partnerschaft, im Umgang mit den Eltern, mit den Kindern oder aber im Berufsleben. Darum geht es in Wirklichkeit Rollentausch mit Einnahme der Perspektive des Gegenübers wird durch die Familienskulpturarbeit möglich. Durch „Modellierung“ der Stellvertreter hinsichtlich typischer Mimik und Gestik und mit Hilfe eines typischen Satzes werden die Kommunikationsmuster deutlich erlebbar. Hier werden die innere Haltung des Patienten zu seinem Partner, die Rolle beider in einem Konflikt und ebenso die Rolle von weiteren Beteiligten wie Kindern und anderen Personen am Konflikt deutlich. Erkennbar wird, wo eine ungleiche Machtverteilung herrscht und wie die Partner zueinander stehen. Häufig wird in einer sog. Familienskulpturarbeit der Gegenwartsfamilie deutlich, dass ursprüngliche Erwartungen nicht an den Partner, sondern an einen Elternteil gerichtet sind, so dass dann über die Aufstellung einer Herkunftsfamilie die Kontaktaufnahme zur ursprünglichen Person möglich wird. Hierbei kommt es dann zu einer Entzerrung der Wahrnehmung, die oft unzureichend zwischen Partner und einem Elternteil unterscheidet. Gleichzeitig wird die Entstehung von familiären und individuellen Glaubenssätzen erlebbar. Insbesondere wenn die Heftigkeit eines Gefühls einer realen Situationen nicht angemessen erscheint, hat dieses Gefühl häufig seine Wurzeln in einer Identifizierung oder Verstrickung mit einem Mitglied der Herkunftsfamilie des Patienten. Das hilfreiche an so einer Familienaufstellungsarbeit ist häufig, dass der Patient unerledigte Geschäfte in der Vergangenheit abschließen kann, noch einmal das ausdrücken kann, was er bisher wichtigen Bezugspersonen gegenüber nicht geäußert hat, hiermit zu trennen, was er an dieser Person schätzen kann und was er aber weiter in der Verantwortung dieser Person belässt, so dass neue Bindung und damit in der Folge auch (und oft erst dann) Ablösung und Neuorientierung in der Gegenwart und Zukunft möglich wird. Hierbei bedeutet Ablösung nicht, auf gar keinen Fall so werden zu wollen, wie die Eltern, sondern Verhaltensweisen durchaus als für sich passend zu übernehmen, obwohl (!) es die eigenen Eltern genau so gemacht haben. Erst dann wird der einzelne frei sein für die eigene Lebensgestaltung.

Kontraindikationen für Familienaufstellungen bestehen, wenn ein Patient ein schweres Trauma durchgemacht hat oder eine Psychose (mit wahnhaften Realitätsverkennungen und halluzinatorischen Erlebnissen) hinter sich hat oder insbesondere immer dann, wenn jemand sich in einer schlechten, labilen seelisch körperlichen Verfassung befindet. Bei einer psychischen Erkrankung sollte eine Familienaufstellung nur im Rahmen einer Psychotherapie und bei vertrauensvollem vorherigen Kennen lernen des Aufstellungsleiters mit Überprüfung dessen therapeutischer Qualifikation, durchgeführt werden. Dann möglichst auch immer in Begleitung des eigenen Therapeuten, wenn er dies nicht selbst durchführt. Wichtig ist, dass man Manipulationsgefühle während einer solchen Aufstellungsarbeit ernst nimmt, sich nicht zuviel zumutet. Es darf und muss jederzeit abgebrochen werden können! Hierbei muss jeder sich selbst vor seelischen Grenzüberschreitungen schützen und wenn er dazu nicht in der Lage ist, sollte er an solchen Familienaufstellungen nicht teilnehmen. Offensichtlich können Familienaufstellungen so etwas ähnliches wie süchtig machen, denn es gibt nicht selten Patienten, die im Laufe eines halben Jahres bis zu 10 und mehr Aufstellungen mitgemacht haben. Dies muss als nicht sinnvoll betrachtet werden. Familienaufstellungen sind kein magisches Allheilmittel, wobei der Patient selbst in einer passiven Erwartungshaltung bleiben kann. Für eine Therapie ist stets innere Veränderungsbereitschaft und möglichst ein klares Ziel nötig.

Sinnvoll vor einer Arbeit mit Familienaufstellung ist, sich bei Eltern und Verwandten genau über die Hintergründe der Familiengeschichte, möglichst mit Erstellung eines Stammbaumes über die letzten 2 - 3 Generationen (mit dem wichtigen Ereignissen) zu informieren. Eine Heilserwartung, gerade auch bei schweren Erkrankungen wie Krebs, ohne eigenes Zutun und Veränderung der Lebensführung, darf keinesfalls geweckt werden.

Trotz aller erwähnten kritischen Anmerkungen sind Familienaufstellungen als wirksames Ritual anzusehen, um sich aus vergangenheitsbezogenen krankhaften Mustern abzulösen und wieder aktiv für die Gestaltung seiner eigenen Zukunft einzutreten. Voraussetzung für das Gelingen einer seriösen Aufstellungsarbeit ist die Bereitschaft, Bilder der Vergangenheit als das zu erkennen, was sie wirklich sind: nämlich Bilder der Vergangenheit, die der Mensch in der Gegenwart in sich trägt und die ihn mehr oder weniger in seinem Handeln und Fühlen bestimmen. Nicht die Vergangenheit kann geändert werden, aber die uns aktuell leitenden Bilder über die Vergangenheit. Wenn man einmal erkannt hat, dass vieles, was auf einen einwirkt, aus solchen inneren Bildern kommt - also aus einem selbst - kann man die Verantwortung dafür übernehmen und sich für die Möglichkeit öffnen, dass sich diese Bilder ändern können und dürfen. Das fühlt sich dann so an, als ob die Vergangenheit sich ändert und die Gegenwart sich öffnet. Zudem ist der Weg in mehr Klarheit manchmal unbequem und erfordert harte Arbeit, besonders wenn es um Tabus und Totgeschwiegenes geht und doch ist dieser Weg unendlich lebendiger als die Verleugnung.

Zum Kennen lernen eines seriösen Seminarleiters können Informationen bei psychologischen Beratungsstellen eingeholt werden, viele Tipps kommen auch von Freunden. Wichtig bleiben immer die Frage nach einer soliden wissenschaftlich anerkannten psychotherapeutischen Methode und das persönliche Kennen lernen des Seminarleiters in einem Vorgespräch oder zumindest in einem Kennenlern-Seminar. Nochmals muss betont werden, dass Familienaufstellungen keine Psychotherapie ersetzen und nur in Absprache mit dem eigenen Psychotherapeuten erfolgen sollten.

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